Ein moderner
Weidenhain

Der Architekturentwurf für das neue Haus verbindet modernste Technik mit der Korbmachertradition der Stadt Lichtenfels. Das Grundmaterial zur Korbflechterei sind Weiden. Das neue Gebäude sowie der dazugehörige öffentliche Platz, bestehen aus drei künstlichen Weiden, die durch additive Schweißprozesse in 3D gedruckt
werden.
Die Struktur der Bäume entwickelt sich selbstständig aus programmierten Gen-Codes der Weide. Sowohl das Design aus generativ wachsenden Algorithmen als auch die Herstellung des Gebäudes mittels 3D-Druckern bzw. Druck-Robotern ist so bisher noch nicht realisiert worden und stellt eine technische, wie auch architektonische Innovation dar. Unter den 3D-gedruckten Weiden entsteht ein Glaspavillon, sowie ein öffentlicher Platz auf einem kleinen Plateau mit einem Wasserbecken. Das Erdgeschoss öffnet sich mit seiner großen Glasfassade den Besuchern, im Obergeschoss befinden sich Büro- und Besprechungsräume.
Der künstlich generierte Weidenhain nimmt die Außenform des alten Gebäudes am Marktplatz wieder auf. Er wird aus temperiertem Edelstahl hergestellt und erhält dadurch eine Oberfläche, die von rötlich braun bis zu glänzend hellem Blau wechselt.

Als realisierender Architekt, mit eigenem Büro seit 1991 in München, konzentriert sich Peter Haimerl auf Projekte, die die Grenzen konventioneller Architektur überschreiten. Sein Anspruch ist, mit jedem Projekt unkonventionelle Lösungen zu gestalten und Innovationen zu entwickeln.
In seinem Büro entstehen ganzheitliche Konzepte, in denen Architektur mit Bereichen wie Computer-Programmierung, Soziologie, Wirtschaft, Politik oder konzeptioneller Kunst fusioniert.
Unter dem Leitmotiv 'Attraktion statt Restriktion' widmet sich Peter Haimerl aktuell verstärkt dem Thema 'Bauen im Bestand'. Im Rahmen der von ihm ins Leben gerufenen 'Haus.Paten' Initiative engagiert er sich umfassend für die Baukultur im Bayerwald.
Jedes seiner Projekte ist speziell, die Anforderungen sind spezifisch, die Lösungen subtil.
Peter Haimerl hatte Lehraufträge an der FH München, der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und zuletzt eine Gastprofessur an der Universität Kassel.